Leguminosen – gut für Boden und Klima

Ende April war unser Internationaler Produktmanager Leguminosen Nils Christiansen bei der Christian-Albrechts-Universität (CAU) Kiel eingeladen, um im Rahmen eines Milch-AG-Infoabends über Ackerbohnen, Körnererbsen & Co. zu berichten.

Nils Christiansen bei seinem Vortrag über Leguminosen.

Nach einer allgemeinen Einführung in die aktuellen europäischen Anbauumfänge sowie über die Marktlage der genannten Körnerleguminosen berichtete er von einem steigenden Interesse an Winterformen, die an manchen Standorten die sinnvollere Alternative sein können – ein Trend, der z. B. im trocken-heißen Zentralfrankreich schon seit Jahren beobachtet werden kann und immer mehr im deutschen sowie osteuropäischen Raum Einzug findet. Vorteile sind, dass der Bestand in nassen Frühjahr schon etabliert ist oder Blüte und Ertragsbildung vor einer Vorsommertrockenheit stattfinden. Darüber hinaus warb Nils für eine Diversifizierung der Körnerleguminosen in Punkto Sorte, aber auch im Punkto Kultur. So kann in Zukunft auch im „Ackerbohnenland“ Schleswig-Holstein die Körnererbse mehr Fläche gewinnen, da die Kultur Trockenperioden besser kompensieren kann als eine Ackerbohne. Darüber hinaus bietet sich eine Körnererbse besser auf leichten Standorten an. Mehrjährige Ertragsvergleiche der Norddeutschen Pflanzenzucht (NPZ) zeigen, dass nach trockenen Frühjahren die Körnererbse einen Ertragsvorteil aufweist.

Interessiert mich nicht die Bohne, oder?

Der Ruf von Ackerbohnen und Körnererbsen ist aufgrund von Vorurteilen wie schwankender Erträge oder mangelnder Absatzwege nicht immer der beste. Nils Christiansen machte dennoch Mut: „Für den Acker sind Leguminosen eine wahre Wohltat.“ Er führte dabei den geringeren Dünge- und Pflanzenschutzmittel-Bedarf an, den sehr hohen Vorfruchtwert und die Vorteile auf das Bodenleben und die Fruchtfolge durch die Leguminosen. Darüber hinaus gab er einen Einblick in die umfangreichen Nutzungsmöglichkeiten der Kulturen, die sich vom Verkauf an den Handel oder Lebensmittelverarbeitung bis zur betrieblichen Eigenverwertung erstrecken.

Erfolgreiche Züchtung

Als Vertreter eines renommierten Pflanzenzüchters machte er den Studentinnen und Studenten zudem die Bedeutung der Züchtung für eine immer weiter zunehmende Akzeptanz der Leguminosen bei den Landwirten und Verbrauchern deutlich. Dank erfolgreicher Züchtungsarbeiten sind die aktuellen Körnererbsensorten standfester und ertragreicher als früher. Ackerbohnensorten wurden auch deshalb immer stärker nachgefragt, da dank Züchtung antinutritive Stoffe (wie Vicin/Convicin) reduziert, Proteingehalte erhöht und Resistenzen gegen eine Reihe von Krankheiten verbessert werden konnten.

Soja auf dem Vormarsch

Nils Christiansen erzählte zudem von den Fortschritten in der Sojazüchtung bei der NPZ: „Wir haben verstanden, dass sich landwirtschaftliche Betriebe weiter diversifizieren möchten.“ Erfolgsversprechende Soja-Kandidaten mit früher Abreife sind schon in offizieller Prüfung, die auch auf leichten Standorten in Norddeutschland passen werden. Auch hier bereitet also der Klimawandel gemeinsam mit der Züchtung neuen Kulturen den Boden.

 

Wachsende Bedeutung in Zukunft

Das Fazit lautete dementsprechend: Der Klimawandel und seine Folgen erfordern Anpassungen nicht nur von uns Menschen, sondern auch von den Pflanzen. Dank der Arbeit von Pflanzenzüchtern gibt es auch in Zukunft erfolgsversprechende Pflanzensorten auf dem Acker.

Leguminosen werden dabei eine Schlüsselrolle spielen, um nachhaltige und effiziente landwirtschaftliche Praktiken zu fördern und gleichzeitig die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

 

Mehr Infos bei Nils Christiansen:

Mobil:  0160 / 93 60 02 47
E-Mail: n.christiansen@npz.de